• Nachlese

    Ep. 14: Traum, von niemandem geträumt

    J.L. Borges gibt uns ein kleines und ein paar grössere Rätsel auf. Es geht um alles und nichts, ums Träumen und die Frage, wie viele man sein kann.

    Jorge Luis Borges: Everything and Nothing. In: Borges und Ich. Prosa und Gedichte [El hacedor]. Aus dem Spanischen von Karl August Horst. München 1963.

    Ep. 13: Pferdemarkt in Konkowo

    Pferdemarkt in einem Land, wo, wer es sich leisten kann, sich Drogennägel in den Kopf schlagen lässt. Vladimir Sorokrins Zukunftsvision Telluria bereitet ein bisschen Kopfzerbrechen, aber eben so viel Freude, und entfaltet, wie wir finden, gerade in der jetzigen Situation eine neue Bedeutsamkeit.

    Vladimir Sorokin: Telluria. Aus dem Russischen von Kollektiv Hammer und Nagel. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2015, 218–222.

    Ep. 12: Der Wörtermann

    Mit Hermann Burger lassen wir uns heimsuchen vom Mann, der nur aus Wörtern besteht. Die Sprache als Gespenst – wie sieht sie aus? Soll, muss, kann man ihr widerstehen? Vom Lesen in Wörterbüchern und Schreiben auf Schreibmaschinen. 

    Hermann Burger: Der Mann der nur aus Wörtern besteht. In: HB. Ein Mann aus Wörtern. Frankfurt a. M. 1983, 239–241.

    Ep. 11: Im Labyrinth


    Zwischen Begeisterung und Skepsis schwankend, mäandern wir in Ovids Labyrinth, staunen über eine fliegende Corona und kommen schliesslich der Sonne (zu) nah.

    Ovid: Metamorphosen. Aus dem Lateinischen übersetzt von Niklas Holzberg. Tusculum 2017.

    Ep. 10: Punkte springen lassen


    Wie aus den einfachsten Regeln komplexe Figuren entstehen, die wieder andere Gebilde hervorbringen, und immer so fort, das entdecken wir gemeinsam in John H. Conway’s verführerisch benanntem Game of Life. 

    Für einmal geht es nicht um einen literarischen Text, sondern um ein faszinierendes mathematisches Spiel, dem eine betörende Schönheit innewohnt. Aufblinkende und wieder verschwindende Punkte in einer Kästchenwelt, mehr ist da nicht. Und doch gibt der Geist diesen Mustern Bedeutung und verlangt nach Namen. Wir fragen uns: Wie kommt dieser Sinn zustande? Ist das nicht auch eine Art Lesen?

    Wir nähern uns diesen Fragen und dem ›Spiel des Lebens‹ mit zwei kurzen Artikeln. Ein anonymer Text aus dem SPIEGEL von 1974 entführt sein Publikum sprachmächtig (und manchmal unfreiwillig komisch) in die fremden Welten der Elektronengehirne. Und dank Nachruf von Clemens Setz aus der ZEIT vom 14. April 2020 entdecken wir in diesem Spiel eine Allegorie auf unsere heutige Zeit.

    Der Mensch zerfällt, doch ein Gleiter entschwebt.
    XKCD: RIP John Conway: https://xkcd.com/2293/ (CC BY-NC 2.5)

    John H. Conway, der Entdecker des Game of Life und der surrealen Zahlen, ist am 11. April 2020 im Alter von 82 Jahren an Covid-19 gestorben.

    Mitlesen

    Ehe mit Hausfreund. In: DER SPIEGEL, Nr. 15/1974,
    https://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/41751346.

    Clemens Setz: John Conway. Zu große Nähe, zu große Einsamkeit. In: Die Zeit, 14. April 2020, https://www.zeit.de/kultur/2020-04/john-conway-mathematiker-game-of-life-nachruf

    Schauen und ausprobieren

    Betörendes Gewusel als einem Ahornblatt, mit hypnotischer Musik: https://www.youtube.com/watch?v=Aq51GfPmD54

    Selbst ›Gott‹ spielen im Game of Life: https://bitstorm.org/gameoflife/